Erlebnisreiche Tage im Norden Kroatiens: Natur Pur an der Drau

Lucia M.

8/7/20247 min lesen

Zimmer in Zagreb
Varazdin
Sonnen Untergang über der Drova
Im Norden Kroatiens, Varazdin

Wieder sitze ich an einem Bahnhof und warte auf den Zug. Dieser soll um 11.37 von Gleis 3 fahren. Aber ist schon 11.30 und keine Anzeige und kein Zug in Sicht. Irgendetwas stimmt da nicht, dachte ich leicht in Panik. Ich fragte einen Bahnbeamten. Der suchte auf seinem Handy und sagte dann, da trüben ist der Zug nach Varazdin. Mist, es ist schon 11.37 Uhr. Ich rannte mit meinen 3 Taschen los, die Treppe runter und wieder hoch. In Richtung Zug. Ich rief dem Schaffner zu sie sollen warten und stürmte zum Zug. Ich fiel dann buchstäblich mit Sack und Pack in den Zug hinein. Aber ich habe es geschafft und muss nicht 2 Stunden auf den Nächsten warten. Ich brauchte dann einige Zeit, bis sich mein Atem wieder beruhigt hatte. In Zabok musste ich den Zug wechseln. Da kamen wir dann genau dann an als ich angefangen hatte mein Sandwich zu essen. Also schnell alles zusammenpacken und raus. Der Anschlusszug wartet schon. Im Zug stellte ich dann fest das ich mein Hut vergessen hatte. Die Zugfahrt geht im gemächlichen Tempo durch hügelige Täler, verträumte Dörfer und Wälder. Die Gegend erinnert mich ans Emmental. Wann kommen wir wohl an, dachte ich so nach fast 3 Stunden. Plötzlich weitete sich das Tal und wir kamen auf eine riesige Ebene. Endlich kamen wir in Varazdin einer Stadt an. Aber wie komme ich nun zu diesem Fluss, fragte ich mich.

Es scheint keinen Bus dahin zu geben. Als lief ich so um 14.30 Uhr mit Google-Maps los. Es war heiss und kein Ziel in Sicht, als beschloss ich meine Braune (Tasche) zu verstecken. Gesagt getan dann lief ich weiter in Richtung Fluss. Endlich kam der grosse Floss Drova in Sicht. Es ist schön hier. Aber wo kann ich hier schlafen, fragte ich mich. Ich musste aber erst einkaufen. Vom Supermarkt kam ich mit schwerem Rucksack und schwerer Tasche zurück und da sah ich eine Schneise und lief da hoch und da fand ich eine überwachsene Terrasse und wusste schnell das ist mein Platz. Ein bisschen roden und schon hatte ich einen idealen und von aussen unsichtbarem Platz, neben einer Bahnlinie mit Flussblick. Ich picknickte am Fluss und sah den Schwänen und Enten zu. Erst viel später ging ich zurück und holte meine Braune aus dem Gebüsch und zog sie zum Fluss. Jetzt konnte ich mich einrichten. Ich genoss einen herrlichen Sonnenuntergang unter der Brücke. Als ich dann zu meinem Platz zurückkam hatte ich dann doch meine Zweifel, ob ich hier schlafen kann. Den von der Überland Strasse hört ich den Schwerverkehr. Die Züge dagegen fuhren nur selten und sehr langsam und störten mich nicht. Ich lag also in meiner Hängematte und hörte mit Kopfhörer Musik, genoss das sehr und schlief dann irgendwann ein.

Natur pure am Fluss Drova

Ich wachte gegen 7 Uhr auf und das, nachdem ich mindestens so geschlafen wie in meinem schönen Zimmer in Zagreb. Mit Badesachen und Picknick im Rucksack wanderte ich dem Fluss entlang, bis ich zum See kam. Es ist richtig schön und ruhig an diesem breiten Fluss und dem See.

Auf dem Rückweg weg wagte ich mich ins kalte Wasser. Danach wärmte ich mich am Flussufer auf und las in meinem Buch. Da kam ein junger Mann und fragt mich nach einer Zigarette. Er blieb dann einiger Meter von mir entfernt unter Baum stehen, packt dann tatsächlich sein Schwanz aus und fing an sich selbst zu befriedigen. Geht’s noch denke, ich und packte zusammen und ging. Nachdem Einkaufen lass ich ein bisschen in der Hängematte. Ich sah das im nahegelegenen Sportzentrum einiges los war. Ich schaute da vorbei und trank ein Kaffee im Restaurant, als plötzlich die Leute aus der Sporthalle strömen. Da war ein Basketballtournier. Und unten war ein Fest im Gang mit Getränk- und Essensständen. Am Abend spielte dann eine Band.

Eine Wanderung durchs Naturschutzgebiet

Ich hatte bis 8 Uhr geschlafen. Ich frühstückte am Fluss danach lief ich über die grosse Brück auf die andere Seite. Es nieselte ein wenig an diesem Morgen, war aber nicht kalt. Auf dieser Seite ist alles Grün und ich entdecke das hier ein Naturschutzgebiet ist. Es gibt keine Strassen nur Wege. Dies führen an Nebenarmen des Flusses vorbei durch Wald und an vielen kleinen geschlossenen Ferienhütten vorbei. Die Mücke frassen mich fast auf. Es ist Sonntag und trotzdem treffe ich höchsten 3 Leute an. Bei einer Hütte wohnt wohl ein alter Mann mit seinen Katzen. Inzwischen wurde es sonnig, ich sitze auf einer Bank und beobachte und lese. Es gibt viele schöne Plätze hier. Ich fotografierte, picknickte und ging dann baden. Der pure Frieden! Ich hätte noch lang da herum wandern und verweilen können, aber mein Proviant war aufgezerrt und so musste ich zu meinem Platz zurück gehen.

Mittags chillte ich und las ich in der Hängematte.

An diesem Abend waren die Mücken besonders aggressiv. Es schien das diese Nacht ein Gewitter auf zuzieht. Was machen, fragte ich mich. Aber dafür hatte ich schon einen Plan. Im nahgelegenen Baumarkt hatte ich ein grosses halb herunterhängendes Plakat gesehen. Diese ging ich beim Eindunkeln holen und montiert dies Blache später über meine Hängematte. Verstaute alles Gepäck darunter. So der Regen kann kommen, dachte ich. Ich war aber so schweissgebadet nach dieser Anstrengung, dass ich ein Bad im Fluss nahm, bevor ich mich schlafen legte. Diese Nacht konnte ich lange nicht einschlafen und der Regen kam dann doch nicht.

«Wenn die Mücken sie nicht gefressen haben, reist sie immer noch»
Am Fluss Drova in Varazdin
Mein letzter Tag in Varazdin

Prelog (an den See) kaufen, als ich dann endlich an der Reihe war verstand die Beamtin nur Bahnhof. Ein junger Mann, der etwas Englisch sprach, half mir. So sass ich also im Zug und fuhr langsam an meinem Platz vor der Brücke vorbei. Die Brück ist wohl so alt, dass alle Züge sehr langsam darüberfahren müssen. Manchmal fuhr ein 1-Waggon Graffiti-Zug vorbei. Ich beschloss diesen Platz «Hotel Bahnbrücke*» zu nennen. *auf kroatisch, Zeljeznicki most. Da man nicht mit dem Zug nach Prelog fahren kann fuhr ich nach Don Kraljevec. Von da aus wollte ich einen Bus nach Prelog nehmen, aber ich stellte fest, dass es keinen gibt. Dieses kleine Dorf ist Dr. Rudolf Steiners Geburtsort. Ich bestellte in einem schönen Restaurant eine Pizza. Schmeckte gut und ich packte die halbe Pizza für später ein. Danach fuhr ich mit dem nächsten Zug zurück, ohne mein Ziel erreicht zu haben. Mit dem Fahrrad wäre ich hingekommen. Ich genoss noch einmal ein kühles Bad im Fluss, spazierte zur Insel da gibt es ein Schwimmbad und ich sah einen Hasen. Am Abend genoss ein letzter schöner Sonnenuntergang. Für morgen habe ich wieder in Zagreb gebucht, um von da an in den Süden Kroatiens zu reisen.

The Drive river near Varazdin Croatia
Ein ruhiger Ort zum Entspannen

Im Norden Kroatiens, abseits der touristischen Pfade, habe ich einen idyllischen Platz an der Drova gefunden. Mein Lager habe ich nur 50 Meter vom Flussufer entfernt aufgeschlagen. Ohne Begegnungen mit anderen Touristen konnte ich die unberührte Schönheit der Natur genießen.

Spektakuläre Sonnenuntergänge

Die Sonnenuntergänge am Fluss sind ein wirkliches Highlight. Jeden Abend verwandelte die untergehende Sonne den Himmel in ein Farbenspiel aus Rot, Orange und Rosa. Diese Momente waren überwältigend und haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Unberührte Natur und entspannende Spaziergänge

Einer der großen Vorzüge dieser Gegend ist die fast unberührte Natur. Die Landschaft lädt zu langen Spaziergängen ein, bei denen man die Ruhe und Schönheit der Umgebung genießen kann. Auf meinen Wanderungen traf ich nur wenig Menschen, was die Erfahrung noch intensiver machte. Die Flora und Fauna sind reichhaltig, und es gibt immer etwas Neues zu entdecken.

Herausforderungen am Fluss

Natürlich birgt das Leben in der Natur auch Herausforderungen. Das Wasser der Drau ist erfrischend kühl, was an heißen Tagen sehr angenehm ist. Allerdings gibt es zu bestimmten Tageszeiten sehr viele Mücken, die einem das Leben schwer machen können. Trotz dieser kleinen Unannehmlichkeiten war der Aufenthalt erholsam und lohnenswert.