Zwei Wochen Abenteuer in Ungarn: Geschichten am Balaton und der Grenze

Lucia M.

8/3/20248 min lesen

Balatonlelle

Nach 9 schönen und abenteuerlichen Tagen in Velence, brauchte ich diesen morgen einige Zeit, bis ich alle meine Sachen wieder in den Taschen verstaut hatte. Noch eine letzte Dusche am Strand und ging es zum Bahnhof. Ich musste lange auf meinen Zug warten. Ich in der Stadt mit dem unaussprechlichen und langen Namen (SZKC die Abkürzung), da war ich im Spital. Ich musste da mein schweres Gepäck die Treppen rauf und runter schleppen. Letztendlich sass ich in einem alten Schnellzug und es war stickig heiss. So dass ich die Fahrt am Balaton-See entlang nicht besonders genoss.

In Balatonlelle galt es nun ein günstiges Zimmer zu finden.Ich suchte per Booking.com aber fand den Weg zum gewünschten Hotel nicht. Sah dann das Tiffany Hotel und fragte da nach dem billigsten Zimmer 15000 Forint, das ist so um die 40 Schweizer Franken. Ich sagte mir viel günstiger bekommst du hier nichts, also nahm ich das Zimmer. Kaum im Zimmer machte mich in der Dusche ans Wäsche waschen und spülte braune Sand und Dreck Bäche aus meinen Kleidern. Waschen wie in Afrika mit Füssen und Händen und dann mehr oder weniger einhändig ausspülen. Ich spannte quer durch das Zimmer eine Wäscheleine. Das Zimmer roch dann auch wie eine Wäscherei und mein Zimmer sieht chaotisch aus, aber das ist Ferien. Ich fühlte mich schlecht, hatte so ein Drücken auf der Brust. Gegen 4 Uhr ging ich dann Richtung See und kam genau richtig für eine 1-stündige See-Rundfahrt. Die frische Seeluft tat mir gut und der Druck lies nach. Es war herrlich. Der Balaton ist flach und riesig wie ein Meer. Im Hafen Lagen ca. 80-100 Millionen teure Jachten.

Balatonlelle ist das Gegenteil von Velence, voller Touristen und allem, was dazu gehört, endlos Krim Krams- und Souvenirstände. Es gibt auch viele Touristen Attraktionen wie; Riesenrad, Strände mit Rutschbahnen und Pedalos usw. Ich verweilte am Strand und schaute Enten und Schwanenfamilien zu.

Natürlich gibt’s auch zahlreiche Restaurants, Bar und Kaffes. Ich beschloss in dem einen Restaurant, mit gebratenem Emmentaler auf der Karte Fisch zu essen. Meine Portion gebackener Fisch mit Tartar-sauce war klein, (es war Mayonnaise) im Gegensatz zu all den großen Portionen, die an den Tischen rund um mich verspeist wurden. An Fett und Kalorien wird hier nicht gespart.

Der Sonnenuntergang war grandios, wie am Meer. Als ich später im Hotel zurück war zog ein Gewitter auf. Ich genoss den Regen vor dem Hotel (seit langem der Erste). Und hatte ein gutes und langes Gespräch mit Rezeptionistin. Ich genoss es wieder einmal in einem Bett zu liegen, zu lesen und zu schlafen. Schlief aber kaum besser als zuvor in meiner Matte.

Denn nächste Morgen war es grau und windig. Also Zeit für ausgiebige Körper pflege, Lesen, Schreiben und Mails bearbeiten. Genoss das fließende Wasser und Strom, ein Tag zum sich erholen

Balaton Bereny

Am Morgen danach galt es dann wieder die ganzen auf dem Bett ausgebreiten Kleider usw. wieder in die Taschen zu kriegen. Bei der Auslage, fragte ich mich, wie das alles wieder da reinpassen soll? Aber es geht. Mein ziel für diesen Tag war es ein kleiner Ort zu finden, wo ich eventuell draußen schlafen kann. Ich fing in Balaton St. Gregory, einem kleinen Ort am Ende des Sees an. Lief einsame Straße entlang, versteckte irgendwo unter Baum meine Braune. Von da an lief ich übers Feld zum Wald und fand ein Jäger Hochstand. Stieg da hoch und machte ein Picknick. Idyllisch und ruhig, aber es gibt kein brauchbares Wasser in der Nähe. Also lief ich zurück zum Bahnhof und kauft Ticket nach Balaton Bereny. Ich fand ein Australienbuch in Deutsch am Bahnhof, super. Trank was im Bahnhof-Kaffee und lernte einen netten jungen Koch kennen. Wir mussten uns allerdings mit Händen und Füßen unterhalten. Ich hatte Pech und den falschen Zug erwischt er fuhr an Balaton Bereny vorbei und musste warten und zurückfahren. Endlich am See in Bereny war die See sehr stürmisch. Ich fand auch keinen geschützten Ort zum Schlafen. Lief am See entlang und fand ein Campingplatz. An der Kasse sagten sie mir ich könne mich mal umschauen aber es sie FKK! Na gut. Ich machte ein Rundgang und kam zur Einsicht das ich mir das nicht antue! Lauter alte „Säcke mit Hängebäuchen und verbrannten Eiern“ das war nun eindeutig zuviel, nachte Haut.

Im nächstgelegenen Restaurant trank ich ein Bier, aber da gibt es auch kein freies Zimmer. Aber wo denn, fragt ich den Wirt. Im Dorf in der Pension Corona gäbe es sicher ein Zimmer. Also musste ich zurück zum Bahnhof laufen, die Braune aus dem Gebüsch holen und übers Bahngleis in das Dorf laufen. Endlich da, hieß es sie hätten auch kein Zimmer. Wie lange und wo soll ich den jetzt noch suchen, fragte ich mich? Lief die Straße wieder runter und sah all die schönen Häuser mit großen Gärten. Und entschloss mich beim nächstbesten einfach zu klingeln und zu fragen, ob ich nicht in ihrem Garten schlafen könne. Gesagt und getan. Eine Frau öffnete mir und konnte sogar Englisch! Ich erklärte ihr ich wolle in ihrem Garten, da hinten zwischen den zwei Bäumen schlafen, da ich hier sonst nichts fände. Sie zögerte, aber ließ sich letztendlich darauf ein. Wie kamen ins Gespräch, sie erklärt mir ihr Mann sei beruflich bis morgen früh weg. Danach meinte sie ich könne in einem ihrer Zimmer schlafen. Nun hatte ich also ein Zimmer mit Himmelbett, eine Gesprächspartnerin und bekam sogar Abendessen. Sie ließ mich sogar RTL deutsches TV schauen. Besser hätte ich es nicht haben können!

Gyekenyes

Ich stand am andern Morgen früh auf. Nach dem Kaffee verließ ich das Haus so wie abgemacht, bevor ihr Mann müde heimkam. An diesem Tag wollte ich zur ungarischen Grenze reisen. Doch diesmal hätte ich in Balaton ST. Gregory umsteigen sollen. Also wieder einmal zurückfahren, am See entlang es ist schön also was soll’s. Ich kam dann erst abends in Geykenes an einem kleinen Dorf an der Grenze an. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Ich laufe zu der Unterkunft die in Booking.com fand. Aber da ist keiner, nur eine Telefonnummer an der Tür. Ich rufe an aber die Frau am anderen Ende versteht kein Wort Englisch oder Deutsch. Also gehe ich wieder. Und suche nach einer anderen Unterkunft. Da klingelt mein Telefon und nun spricht eine jüngere Frau in Englisch. Ich soll zurückkommen, sie würde auf mich warten.

So war es dann auch, sie zeigte mir die 4 Zimmer ich konnte eines aussuchen und sollte dann zahlen. Aber sie hatte kein Wechselgeld.

Also fragt, ich nach dem nächsten Laden. Immer geradeaus, da wäre ein Lebensmitteladen, der um 6 Uhr schließt. Na, dann los. Ich lief fast ein Kilometer, bis ich den Tante Olga Laden fand. Was für ein verschlafenes Dorf und da ich das ganze Stockwerk für mich hatte war es sehr ruhig. Es stellte sich heraus, dass ich am andern morgen auf den 6 Uhr Zug muss, um in der nächsten Stadt den Bus nach Zagreb zu erwischen.

Reise nach Zagreb

Ich musste also früh aufstehen. Ich lief mit meinen Taschen zum Bahnhof und war schon fast da, als ich feststellte das ich mein ganzes Essen und Trinken vergessen hatte. Mist! In 10 Minuten fährt mein Zug. Was nun? Zuerst warf ich die Braune unter einen Mirabellenbaum und rannte zurück zu den an der Ecke wartenden Leute und dem Velo. Ich zeigte auf das Velo und deutet mit den Fingern 5 Minuten an, schwang mich auf den Sattel und raste davon. Sie lachten mir hinterher. Keine 5 Minuten später brachte ich Velo zurück bedankte mich. Dann lief mit allen Taschen! und dem Essen zum Bahnhof. Geschafft und das war ich auch! Aber ist ja wieder einmal gut gegangen. Am Bahnhof in Nagykanisa frage ich den nächstbesten Busfahrer, wie ich den zur Busstation der Flixbus komme. Er sagte dann ich solle einsteigen er bringe mich hin und zahlen musste ich nicht. Auf dem Land sind die Leute viel freundlicher als in Städten und Touristenort!

Die Busfahrt, mit blonder hübscher polnischer Busfahrerin, nach Kroatien verlief gemütlich und schnell. War mittags schon in Zagreb und fand meine Unterkunft schnell. Ein wunderschönes, modernes Zimmer mitten in der Stadt und doch ruhig. Nur mit der ersten Buchung war es schiefgelaufen und nun stellte ich fest, dass ich ein Doppelbuchung hatte, das war ärgerlich.

Zagreb hat einen schönen Bahnhofpark ansonsten fand nur der botanische Garten und der See mit den vielen Sportlern interessant.

Balaton
Zagreb
Angekommen am Balaton

Diesmal dürft ihr mich an den großen See Balaton begleiten. Der Balaton, auch "Ungarisches Meer" genannt, ist ein gigantischer Süßwassersee und jedes Jahr ein beliebtes Ausflugsziel für viele Touristen. Bereits bei meiner Ankunft war ich beeindruckt von der Weite des Sees und den zahlreichen kleinen Booten und Yachten

Abenteuer an der Grenze Ungarns

Nach ein paar Tagen am Balaton, führte meine Reise mich weiter an die Grenze Ungarns. Das Abenteuer an der Grenze begann mit der Zugfahrt durch die Felder und Wälder dieser wenig bekannten Region. Ich darf in einem Dorf ein in dem die Zeit still gestanden ist. Ich fühlte mich wie in 19 Jahrhundert versetzt.

Die seltsame Sprache und Essgewohnheiten

Zwei Wochen vergingen wie im Flug im flachen Land Ungarns, einer Region mit der seltsamsten und unverständlichsten Sprache, die ich je gehört habe. Ungarisch gehört zu den finno-ugrischen Sprachen und hat wenig bis gar nichts mit den romanischen oder germanischen Sprachen gemeinsam, was das Kommunizieren zu einer echten Herausforderung machte. Trotzdem waren die Leute immer hilfsbereit und herzlich.

Auch die Essgewohnheiten in Ungarn waren für mich eine interessante Erfahrung. Die berühmten ungarischen Gulaschgerichte und die reichhaltigen Eintöpfe waren lecker und sättigend.

Fazit meiner Reise

Meine zwei Wochen in Ungarn, am Balaton und an der Grenze, waren voller Abenteuer und unvergesslicher Begegnungen. Trotz der Sprachbarrieren und der seltsamen Essgewohnheiten fühlte ich mich willkommen und schaue mit einem Lächeln auf diese außergewöhnliche Reise zurück. Ungarn mit all seinen Eigenheiten hat definitiv einen besonderen Platz in meinem Herzen erobert.